Routing rund ums Gewitter

Tag 5

Die Nacht auf 1315m Seehöhe war ruhig und angenehm, da es nicht so heiss war. Aber in meinem Zimmer war es richtig kalt, ich hatte 17° Zimmertemperatur. Gott sei Dank ist in der Ecke, an der Wand, ein Heizkörper angelehnt gewesen. Er hätte eigentlich an die Wand gehört, aber auch stehend tut er seinen Dienst.

Ich habe mal auf 27° eingestellt, nach ca. 1 Stunde war es dann angenehm warm.

Um 8:00 ist Frühstück abgemacht, ich bin um 7:55 im Restaurant, meine 2 Begleiter sitzen schon dort. Wir müssen uns in Zukunft Hotels aussuchen, wo es schon um 7:00 Frühstück gibt, das mit der senilen Bettflucht wird immer ärger 😂.

Die Managerin/Besitzerin/Serviererin/Barfrau macht ihre Sache sehr gut, ist sehr freundlich, wieselt von Tisch zu Tisch und kümmert sich sehr um das Wohlergehen des Gastes. Einzig die Zimmer in diesem Hotel/Restaurant sind in die Jahre gekommen. Dafür ist der Preis sehr tief. €50.-/€60.- für DZ/EZ & €8.- fürs Frühstück findet man nicht wirklich oft.

Um 9:00 sitzen wir auf unseren Motorräder und es geht vom Col de Porte wieder runter. Das Routing wird heute extrem schwer. Wir wollen nicht wirklich nass werden, daher müssen wir von Wolke zu Wolke entscheiden, wie wir an ihr vorbei kommen.

Wir fahren die D512 nach Saint-Pierre-de-Chartreuse und biegen dort auf die D520 ein. Diese Strasse führt durch die Guiers Mort Schlucht (Gorges du Guiers Mort), eine wunderbare Strecke, entlang von Felswänden und sehr kurvig. Gehört auf die Merkliste 🤭.

In Les Échelles biegen wir auf die D921 ein, welche wir eine Weile befahren. Sie führt uns über Novalaise bis Yenne. Danach gehts über die D991 und D124 bis Saint Claude.

Irgendwann nach Saint Claude fährt ein Traktor vor uns, ein Riesending, welches eine ziemliche Autoschlange hinter sich nachzieht. Wir überholen also ein Auto nach dem anderen, meine beide Kollegen kommen am Traktor noch vorbei, ich muss mich aber dahinter einfädeln, da gerade der Gegenverkehr extrem stark ist. Ich fahre also eine Zeitlang hinter dem Traktor her, plötzlich gibt er Gas und wird immer schneller.

Tja, und was passiert mit Traktorreifen, welche voller Kuhmist sind, wenn sie sich schneller drehen??? Genau, die Schwerkraft meint: "OK, raus mit dem Scheissdreck aus dem Profil" !!! 😱 Und genau das passiert, ich versuche zwischen der Kuhscheisse, welche mit hohen Bogen und einer ziemlichen Geschwindigkeit in meine Richtung fliegt, auszuweichen. Ein schier unmögliches Unterfangen!! 

BMW = 0, Kuhscheisse = 1

So kann man als Bauer auch seinen Unmut über die Regierung ausdrücken. Ortstafel auf den Kopf drehen und mit Kuhscheisse im Profil durch die Gegend fahren.. 💩

In Mouthe auf der D437 müssen wir tanken, ja auch ich muss mal tanken ☺️, gegenüber der Tankstelle decken wir uns noch für ein Mittagspicknick ein. Etwas später in Chaon an der D437 lassen wir uns ein letztes Mal unser Menü Nr. 1 schmecken.

Dann nehmen wir den letzten Teil unserer Heimreise in Angriff. Nochmals Kurven genießen und dem Regen ausweichen. Letzteres ist aber dann leider bei Lüterkofen nicht mehr möglich. Uns erwischt ein kurzer aber heftiger Regenguss.

Im Regen muss ich schön langsam in den Kurven aufpassen, mein Vorderreifen ist zum Stick geworden. In der Mitte wäre ja noch Profil, aber auf der Seite ist er erledigt.

Wie sagt Ernst Hausleitner und Alex Wurz bei den Formel 1 Rennen immer? "Ja das graining ist sehr ausgeprägt" 

Unser letztes Feierabendbier geniessen wir bei Lukas zu Hause, bei einem mächtigen Gewitter. Aber wir sind so ein Wetter von dieser Woche ja gewohnt und geniessen das Bier trotzdem.

Es war wieder eine tolle Woche, knapp 2000km zeigt die "Relive App". Und ein paar Höhenmeter haben wir auch gemacht.

Vielen Dank für mitlesen, über ein paar Kommentare würde ich mich freuen. Bis nächstes Jahr..

Thomas, Lukas und Stefan